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new noize > musiktipps
cd-tipp von andi. 11-6-2002 

tocotronic - tocotronic (2002)
rechtzeitig zum sommerbeginn erschien gestern das neue langerwartete tocotronic-album.
das durchwegs weisse cover ziert lediglich der toco-schriftzug - eigentlich untypisch, sieht man sich die bisherige covergestaltung an. im booklet gibts aber tolle portraits von dirk, jan und arne.
zur musik:
die hamburger buben sind erwachsen geworden. die musik wirkt ausgereift, dirks stimmvolumen ist grandios - diesmal singt er mehr, als er schreit. die electronic-teile vom letzten album (k.o.o.k.) sind wieder gitarrenklängen gewichen. die lieder schreien nicht mehr so, sie sind nicht mehr so provozierend, man könnte fast sagen, sie klingen rund (sofern das bei tocotronic möglich ist). der einstige widerstand und protest gegen die ver-pop-ung der musik ist scheinbar gebrochen - wären da nicht die lyrics (liebesbotschaften versteckt in dunklen gedanken).
alles in allem ein album, das die weiterentwicklung von tocotronic sehr gut zeigt - wir können uns also aufs nächste album freun.
aber bevor das entsteht, stehen uns sicher noch einige singles und remixes bevor - abwarten ist also das motto!
www.tocotronic.de

cd-tipp von zelli 22-5-2002 

weezer - maladroit (2002)
eine plattenkritik... ich habe noch nie kritik - zu welchem thema auch immer - vor einer größeren menge kundgetan, und wenn doch, dann ganz bescheiden: "gfallt ma gut" oder "gfallt ma nicht" ... was soll man sonst zu einer platte sagen?
nun gut. irgendwo hab ich mal gelesen, dass eine kritik "mit der darstellung von fakten beginnt". das ist leicht: titel "maladroit", 14 lieder, eines davon (island in the sun) schon bekannt, knapp über 37 minuten spielzeit.
der nächste teil ist schwieriger: "anschließend... folgt die einordnung, prüfung und wertung des betrachteten. dabei versucht der kritiker, charakteristische merkmale einer künstlerischen leistung zu fixieren und sie nach ausdruck, stil, echtheit, ethik und ästhetik zu bewerten."
da ich das nicht kann, sag ich´, was ich mir über die platte denke: beim ersten hören enttäuscht, die leichtigkeit und den melodischen klang der vorgängerplatte vermisst, zudem klangen nummern ein wenig härter, rockiger als gewohnt. zweites mal, drittes mal angehört, und plötzlich klang es immer besser. ich musste die einzelnen lieder erst entdecken, kennen lernen, was beim vorgängeralbum nicht der fall war: erstes mal gehört - und auf anhieb gefallen. maladroit ist zwar noch immer nicht meine lieblingsplatte (und das wird sie auch nicht mehr), aber dennoch sehr nett. weezer bleibt weezer, "dope nose" ist weezer, wie ich es gerne immer hätte. ist jetzt irgendwer schlauer? wohl kaum.
www.weezer.com

cd-tipps von twilite aka dattel 25-1-2002 

north of america - this is dancefloor numerology (2001)
auf der suche nach frischer, unverbrauchter musik? keine berührungsängste vor der umsetzung gewagter ideen mit seltsamen rhythmen? dann bitte zugreifen!
gar nicht so leicht zu beschreiben, was genau die vier kanadier mit ihrem neuen album abliefern. musikalisch (und auch inhaltlich) irgendwo in der nähe von bands wie fugazi oder nomeansno einzuordnen, klingt die musik von north of america dennoch sehr eigenständig. die vier, die sowohl live als auch im studio immer wieder mal die instrumente tauschen, waren schon mit ihren ersten beiden alben in den kanadischen collegecharts ganz weit vorne zu finden. dass north of america jedoch immer noch höchstens als geheimtipp gelten, dürfte daran liegen, dass ihre musik einfach nicht den gängigen, kommerziellen massengeschmack trifft. das wird sich auch mit "this is dancefloor numerology" nicht ändern. einerseits schade, dass nicht mehr leute mit derartiger musik was anfangen können, andererseits ist es immer wieder schön zu sehen, dass es noch genügend bands gibt, die abseits von trends und kultureller geschmacksverwirrung ihr eigenes ding durchziehen und damit ehrlich und eigenständig bleiben.
www.progeriarecords.com
www.usounds.com/noa.html

taproot - gift (2000)
letztes jahr am deftones-konzert habe ich im vorprogramm eine band gesehen, die mir auf anhieb interessant genug erschien, um mir das gesamte album zu kaufen.
ungefähr ein jahr später dreht sich die scheibe öfter in meinem cd-player denn je. was die vier jungs aus den usa mit "gift" abgeliefert haben, scheint gar nicht so recht in die schublade passen zu wollen, in welche taproot von oberflächlichen hörerinnen nur allzu gern gesteckt werden: nu-metal! da ist es wieder, dieses wort, das offensichtlich niemand will und welches immer wieder im zusammenhang mit dem status quo moderner rockmusik einerseits und mit deren niedergang andererseits genannt wird. meiner meinung nach stehen taproot weder für das eine noch für das andere. denn gerade weil sie sich mit frischen ideen und teilweise gewagtem songwriting so positiv vom kommerziellen einheitsbrei à la limpkin park abheben, zeigen sie, dass die aktuelle rockmusik mehr zu bieten hat, als rote kapperl und ausgestreckte mittelfinger. gerade mal alle knapp über zwanzig gehen die vier dermaßen unverbraucht und dennoch ausgereift zur sache, dass einem/einer dieses album gar nicht langweilig werden kann. sänger stephen richards wechselt gekonnt gesang mit geschrei ab, wobei hier deutlich mehr gesungen wird. auch die anderen drei strotzen nur so vor spielfreude und kreativer energie. diese scheibe ist durchaus als hart zu bezeichnen, auch wenn die wut und unzufriedenheit nicht so direkt rausgebrüllt wird, sondern mehr in musikalisch-verschachtelte wege gelenkt wird. was nicht heißen soll, das die musik von taproot verspielt oder verkopft wirkt.
www.taprootmusic.com

sigur rós - ágaetis byrjun (2000)
nicht über diese seltsamen ausdrücke wundern. diese band kommt aus island. dort wollte ich immer schon mal hin, aber seit ich dieses album gehört habe, weiß ich: da muß ich hin!
natürlich verstehe ich kein wort isländisch. doch das ist beim hören von "ágaetis byrjun" auch nicht unbedingt notwendig. ich denke, ich hab's auch so kapiert, was sigur rós mit ihren liedern ausdrücken wollen. sie schaffen es mit scheinbar minimalistischem aufwand eine atmosphäre zu erzeugen, wie ich noch selten bei einem stück musik erlebt habe. scheinbar deshalb, weil alles bei genauerem betrachten perfekt durchkomponiert wirkt. hier wird nichts dem zufall überlassen und dennoch klingt nichts irgendwie aufgesetzt. sigur rós setzen ihre instrumente als mittel zum zweck ein. die lieder sind alle miteinander verbunden, was den/die hörerin beinahe dazu zwingt sich das ganze album an einem stück anzuhören. was aber auch gar nicht schwer fällt, man muß nur bereit sein einmal für eine stunde völlig abzuschalten und schon findet man sich in einer traumwelt wieder, die voll von nebelschleiern und mystik ist. irgendwie spürt man die kalte luft auf der haut, und dennoch fühlt man sich wohl und komplett eingenommen von diesen wunderschönen klängen.
also, kopfhörer aufsetzen, augen schließen und sich fallenlassen. wer bisher geglaubt hat, musik muß laut, hart und aggressiv sein, um zum erlebnis zu werden, sollte sich mal was trauen und in dieses album eintauchen.
www.sigur-ros.com
www.sigur-ros.co.uk

will haven - carpe diem (2001)
das ist pure energie. will haven sind so richtig wütend. und das bekommt man auch zu hören.
"sich die seele aus dem leib schreien" - diese redensart ist für grady avenell, "sänger" von will haven, keine hohle phrase. wirkt die musik des vierers aus sacramento, kalifornien, anfangs wie ein einziger, unzusammenhängender wutausbruch, entfaltet sich die eigentliche struktur des albums erst nach mehreren hördurchgängen. das kann schon einige zeit dauern, denn "carpe diem" ist kein album, das man sich mehrmals hintereinander anhören kann. die vier malträtieren ihre instrumente (bzw. der sänger seine stimme) so dermaßen ungestüm und aggressiv wie kaum eine andere band. im vergleich zum letzten album "whvn" taucht sogar hin und wieder sowas wie eine gesangspassage auf. nichtsdestotrotz ist das neue werk noch härter ausgefallen. musikalische feinschmeckerinnen werden hier vermutlich ihre nasen rümpfen, doch das technische handwerk steht bei will haven auch nicht im vordergrund. vielmehr geht es eher darum, die innersten gefühle auf direktem wege nach außen zu kehren (und besonders zufrieden dürften die vier nicht gerade sein).
nichts für leute mit schwachen nerven!
www.willhaven.com

v.a. - smash the state... and masturbate (2001)
dass die leute von masturbation records ihre sache durchaus ernst nehmen und in ihrer freizeit nicht nur versuchen ihrem namen gerecht zu werden, beweisen sie mit dem ersten eigenen sampler.
das hätten sich vor einiger zeit noch nicht viele gedacht, dass die partie aus hollabrunn (nö) es schaffen würde einen derart hochkarätigen sampler zu veröffentlichen, der ausnahmslos eigene bands featuret. für die verschiedensten geschmäcker ist hier was dabei, ist diese cd doch überraschend abwechslungsreich geraten: von melodypunk über hardcore bis hin zum skapunk ist hier alles vertreten - sogar death metal. das aufnehmen unter professionellen bedingungen in einem richtigen tonstudio hat den bands geholfen endlich einmal ihr wahres talent und können zu zeigen. frei nach der d.i.y.-devise wurde hier ans werk gegangen, so liegt auch nahezu der komplette vertrieb in den händen der masturbantinnen (iiiih!!).
wer sich einen kleinen überblick über die regionale musikszene machen möchte, sollte bei diesem preis-leistungs-verhältnis unbedingt zugreifen (11 euro für knapp 45 minuten spielzeit).
kontakt: [email protected], www.masturbationrecords.com.
zum abschluß noch eine liste aller vertretenen bands:
toegang, miscellanea (r.i.p.), stranded, leghold trap (r.i.p.), nevergreen, bse, loony brain, dark deception, j*a*n feat. u.d.s.s.r., die rote zora, drei, massive riot, finger.
www.masturbationrecords.com

 

 

 

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